Alpin Notruf: 140
Bergretter bargen vor allem Gleitschirmflieger und Mountainbiker

Bergretter bargen vor allem Gleitschirmflieger und Mountainbiker

Die Lilienfelder und Freilander Ortsstelle arbeiten eng zusammen. 25 Einsätze gab es im Vorjahr.

2024 war ein sehr intensives Jahr für die Bergrettung Lilienfeld und Freiland. Die beiden Ortsstellen arbeiten bereits über einige Jahre intensiv zusammen. „Dabei hat sich ein tolles Bergrettungsteam entwickelt“. 2025 wird daher ein gemeinsamer Vorstand, bestehend aus den bewährten Funktionären der beiden Ortsstellen gewählt“, schildert Lilienfelds Ortsstellenleiter Thomas Bichelhuber. Gemeinsam sind 21 aktive Bergretter und Bergretterinnen im Dienst.
25 Einsätze gab es im Vorjahr. „Dabei handelte es sich hauptsächlich um Gleitschirm- und Mountainbikerunfälle“, informiert Bichelhuber.17 sonstige Veranstaltungen wurden 2024 durchgeführt wie Monatsschulungen, eine Winterübung, Sommerübung, weiters eine Lift -Gleitschirmbergeübung und Schulung der Bergrettung mit dem Hubschrauber des Innenministeriums. Ebenso stand eine Unterabschnittsübung der Feuerwehr in Traisen an und die Bergretter hatten Bereitschaft beim Trial in Steinwandleiten.
Auch die gesellschaftlichen Ereignisse kamen nicht zu kurz: Die Bergretter beteiligten sich am Fest „60 Jahre Feier Bergbahn Lilienfeld“ mit Buchpräsentation, waren beim Jubiläumsfest „50 Jahre Stadtgemeinde Lilienfeld“ dabei, ebenso beim Maibaumaufstellen auf der Klosteralm und der Eröffnung des „Mucki -Trail“ samt Jungbürgerfeier. Traditionell boten sie Action für Kids beim „Lilienfelder Sommerspaß“ und Wartungsarbeiten bei der Diensthütte standen ebenso an.
Die Versammlung fand im Gasthof Ebner in Lilienfeld statt. Als Ehrengäste stellten sich Lilienfelds Vizebürgermeister und Geschäftsführer der Bergbahn Lilienfeld Christian Buxhofer, der Ortsstellenleiter der Bergrettung Freiland Anton Tanzberger und Hüttenwirt Helmut Schroffenauer ein.
Sonntag 03. November 2024 / St. Pöltner verletzte sich am Lilienfelder Muckenkogel

Sonntag 03. November 2024 / St. Pöltner verletzte sich am Lilienfelder Muckenkogel

Mit der Gebirgstrage und dem Rettungsauto musste ein 65-Jähriger seinen Rückweg ins Tal antreten.

Das schöne Spätherbstwetter nutzten am Sonntag viele zum Wandern. So auch ein St. Pöltner. Er unternahm eine Tour am Muckenkogel.

Doch am Nachmittag passierte das Missgeschick. Er verletzte sich oberhalb der Suttenausfahrt am linken Knöchel und konnte die Wanderung nicht mehr fortsetzen. Das Team der Bergrettung Lilienfeld-Freiland trug den 65-Jährigen mit der Gebirgstrage zum Alten Kolm. Von dort aus brachte ihn ein Rettungswagen des Roten Kreuzes Lilienfeld ins Spital. Vor Ort war auch die Exekutive.

Im Einsatz standen sechs Bergretter. Übrigens: Ein weiterer Bergretter der Ortsstelle Lilienfeld-Freiland war für die Bergrettung Kirchberg in der Loicheckgegend am Eisenstein im Einsatz.

Hubschrauberschulung am Muckenkogel

Hubschrauberschulung am Muckenkogel

Die Zusammenarbeit zwischen Flugpolizei und Bergrettung im Ernstfall war Schwerpunkt einer Übung am Muckenkogel und bei der Flugeinsatzstelle Wien.

Stets für den Ernstfall bestens gerüstet zu sein, gerade jetzt zu Anbeginn der Wandersaison: Das wollen die Bergretter.

Daher fand vor wenigen Tagen am Muckenkogel eine ganztägige Hubschrauberschulung der Bergrettung durch die Flugpolizei statt. Daran nahmen 12 Bergretter und -retterinnen, so auch vom Gebiet Mitte, teil. Die Schulung bestand aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Der Theorieteil erfolgte zuvor bei der Flugeinsatzstelle Wien.

„Theoretisch wurden die Teilnehmer über die Aufgaben der Flugpolizei informiert. Sie bekamen auch eine Sicherheitseinweisung über das Verhalten im und um den Hubschrauber“, schildert Flugretter Bernd Ebner. Praktisch wurde ihnen dann das Ein- und Aussteigen bei abgestütztem und schwebendem Hubschrauber gezeigt. Mit einem Bergeseil flog der Hubschrauber die Bergretter zu verschiedenen Bereichen des Muckenkogels, um möglichst realitätsnah zu üben.

„Diese Schulung diente dazu, dass im Falle eines Einsatzes mit Hubschrauberbeteiligung die Abläufe für die eingesetzten Kräfte sicherer und reibungsloser ablaufen“, erklärt Ebner. Seitens der Flugpolizei erfolgte die Einschulung durch den Piloten Revierinspektor Georg Lickl und die beiden Flugretter Bezirksinspektor Bernd Ebner und Gruppeninspektor Markus Bichler.

Schwerer Unfall – Falscher Wind – Paragleiter fliegt in einen Baum

Schwerer Unfall – Falscher Wind – Paragleiter fliegt in einen Baum

Am Samstag dem 06. April 2024 ereignete sich am Muckenkogel ein Paragleiterunfall. Der deutsche Pilot konnte nur noch in den Bäumen landen.

Ein deutscher Paragleiter landete in einem Baum. Spezialisten der Bergrettung konnten ihn sicher zu Boden bringen

Am Samstag kam es gegen 16:30 zu einem Paragleiterunfall am Muckenkogel im Bereich Paragleit-Landeplatz. Der deutsche Paragleiter geriet zuvor offenbar in einen Luftsack und verlor deshalb rasch an Höhe. Er konnte nur noch in den Bäumen landen.

Von dort aus schaffte er es selbst, die Bergrettung zu alarmieren. Ein Spezialist für die Baumbergung, Bergretter Jürgen Schwarz, stieg folglich mit Baumsteigeisen und Sicherungsseil zum Verunfallten auf.

Anschließend wurde der Pilot von einem siebenköpfigen Team der Bergrettung über eine aufgebaute Seilrutsche zu Boden gebracht. „Mit Paragleiter Unfällen gehen in den meisten Fällen schwerste Verletzungen einher. Daher sind wir froh, dass wir diesen technisch sehr fordernden Einsatz rasch abwickeln konnten und der junge Mann wohl auf ist“, so Thomas Bichelhuber, Leiter der Bergrettung Lilienfeld. Weiter bedankt er sich bei den ehrenamtlichen Bergrettern.

REANIMATION / Lebensrettung am Lilienfelder Muckenkogel

REANIMATION / Lebensrettung am Lilienfelder Muckenkogel

Mountainbiker erlitt Herz-Kreislaufstillstand. Rasch waren Helfer zur Stelle.

So hatte sich ein Freizeitsportler den Ausgang seiner Mountainbiketour am 21. Oktober 2023 nicht vorgestellt. Diese endete mit einem Flug ins Krankenhaus.

Der 51-Jährige aus dem Großraum St. Pölten war mit seinem Bike am Muckenkogel bergauf unterwegs. Oberhalb der Bergstation kippte er plötzlich vom Fahrrad. Das sah zufällig eine Familie aus Krems, darunter eine Ärztin und eine Krankenschwester, die sich gerade am Berg in der Nähe befand. Sofort setzt sie die Rettungskette in Gang und begann selbst mit der Reanimation des Mannes. Bergretter der Ortsstellen Freiland und Lilienfeld und das örtliche Rote Kreuz kümmerten sich bis zum Eintreffen des Notarzthubschraubers „Christophorus 15“ um den Patienten. Eine Notärztin setzte dann die Reanimation fort. Der „Gelbe Engel“ brachte den Mann ins Spital.

Gelungene  Taubergung / Lilienfelder Flight-Operator und Einsatzleiter der Bergrettung Lilienfeld rettet Pärchen auf der Hohen Wand.

Gelungene Taubergung / Lilienfelder Flight-Operator und Einsatzleiter der Bergrettung Lilienfeld rettet Pärchen auf der Hohen Wand.

Lilienfelder Flight-Operator und Einsatzleiter der Bergrettung Lilienfeld rettet Pärchen auf der Hohen Wand.

Der Flugretter der Polizei Lilienfeld nahm die Taubergung mit dem Piloten professionell vor.

Kletterer verstiegen sich in der Dunkelheit. Rasch war jedoch die Flugpolizei samt einem Flight Operator aus Lilienfeld auf der Hohen Wand zur Stelle.

Es hätte eine gemütliche Wanderung werden sollen, doch sie endete misslich in der Dunkelheit, in unwegsamem Gelände – bis die Flugrettung der Polizei kam.

Eine 39-Jährige aus dem Raum Neulengbach und ein 51-Jähriger aus Wien unternahmen eine Tour auf der Hohen Wand. Dabei wählten sie die Kombination der Klettertouren „Betty & Paul“ bzw. „A-Steig“ – bis zum 6 Schwierigkeitsgrad. Die Kletterer waren laut Alpinpolizei „erfahren, gut ausgerüstet und hatten bei der Tourenplanung auch genügend Zeitreserve berücksichtigt.“ Dennoch: Die Seilschaft verstieg sich in eine erheblich schwierigere Kletterroute. Dadurch verzögerte sich die Klettertour erheblich. Ein Abseilen vor der hereinbrechenden Dunkelheit war ihnen mangels Stirnlampen nicht mehr möglich. Daher entschlossen sie sich, den Alpin-Notruf 140 abzusetzen.

In der Finsternis war die Bergung für die Flugpolizei herausfordernd.

Dem Team der Flugpolizei, bestehend aus einem Einsatzpiloten und einem Flugretter der Polizei Lilienfeld, gelang es – mit Unterstützung der Bergrettungsortsstellen Grünbach und Hohe Wand – kurz vor Einbruch der Dunkelheit die beiden Alpinisten mittels Taubergung aus der alpinen Notlage zu bergen und – sicher wie unverletzt – auf dem Zwischenlandeplatz abzusetzen.

Lob kommt vom Lilienfelder Bezirkspolizeikommandanten und Leiter der NÖ Alpinpolizei, Michael Hochgerner: „Durch hochwertige Aus- und Fortbildung und perfektem Zusammenspiel von Einsatzpilot und Flight Operator sind wir in der Lage, alpine Rettungs- und Bergeaktionen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen bestmöglich zu bewältigen.“

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